REISEINFORMATION  & WISSENSWERTES
NORWEGEN

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NORWEGEN

Kapitel-1_Fischerdorf-Hamnoy-Lofoten-Norwegen-Zwerger-Schoner

ALLGEMEINE INFO

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Kapitel-2-Strand-Vesteralen-Norwegen-Zwerger-Schoner

EINREISEBESTIMMUNGEN

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Kapitel-3-Luftaufnahme Nordnorwegen bei farbenpraechtigem Sonnenuntergang und schneebedeckten Bergen-Zwerger-Schoner

ANREISE UND UNTERWEGS

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Kapitel-4-Karibisches Meer-Norwegen-Zwerger-Schoner

KLIMA UND REISEZEIT

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Kapitel-5-Wandern-auf-den-Lofoten-Ryten-Petra-Wandererin ueberblickt-Gipfelmeer-Zwerger-Schoner

OUTDOOR AKTIVITÄTEN

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Norwegen-Aurora_Zwerger-Schoner

WISSENSWERTES

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ALLGEMEINE INFO

DIE HAUPTSTADT OSLO

Eingebettet in eine atemberaubende Naturlandschaft, bietet Oslo eine enorme Vielzahl an kulturellen und historischen Angeboten. Die Stadt beheimatet beispielsweise bedeutende Museen und Galerien: Die Nationalgalerie, das Wikingerschiffsmuseum oder den Vigeland Skulpturenpark. Oslo ist nicht nur Norwegens Hauptstadt, und damit das wirtschaftliche und politische Zentrum, sondern mit zirka 670.000 Einwohnern auch die größte Stadt des Landes.

Länderinformationen und Reisetipps

Sprache: Norwegisch, regional: Samisch und Kvenisch
Währung: NOK, Norwegische Krone (EUR 100 = NOK 1.013,06, Stand: 11/19)
Zeitzone: mitteleuropäische Zeit mit Sommerzeit | Zeitverschiebung: keine
Elektrischer Strom: 230 V, 50 Herz | Steckdosen Typ-F, kein Adapter erforderlich

Oslo
Oslo Vigelandspark

GRÖSSTE STÄDTE

Es gibt fünf Städte mit über 100.000 Einwohnern: Die Hauptstadt Oslo, auch Europas grünste Stadt genannt, macht mit 670.000 Einwohnern den Anfang. Es folgt mit Bergen, 278.000 Bewohner, das Tor zu den Fjorden. Ab dem dritten Platz rücken die Städte zahlenmäßig dichter zusammen: Trondheim, mit den berühmten alten Handelshäusern, ist die drittgrößte Stadt und hat 191.000 Einwohner. Stavanger, die teuerste Stadt Norwegens, 133.000 und den Abschluss bildet Bærum, die reichste Gemeinde Norwegens, mit 125.000 Einwohnern.

ZAHLUNGSWESEN

Landeswährung ist die Norwegische Krone (NOK). Mit ihr kann überall problemlos bezahlt werden. Norwegen ist nicht Teil der EU, daher werden V-Pay-Karten meist nicht als Zahlungsmittel akzeptiert. Mit EC-Karten (Maestro) und gängigen Kreditkarten (VISA, MasterCard, American Express, Diners Club) kann flächendeckend bezahlt und auch Geld behoben werden. Für Bezahlung mit Kreditkarte benötigen Sie in Norwegen sehr häufig einen PIN-Code (z.B. an vielen Tankstellen-Automaten).

Tipp: Möchten Sie mit EC-Karte oder Kreditkarte Geld beheben, können die Gebühren, je nach Hausbank, von kostenlos bis zu zehn Euro pro Abhebung betragen. Daher ist es sinnvoll, sich vor der Abfahrt bei der Hausbank genau über die Konditionen zu informieren. Gegebenenfalls auch eine andere Kreditkarte zu beantragen oder bei jeder Behebung einen möglichst hohen Bargeldbetrag zu wählen, um die Gebühren zu minimieren.

Norwegisches Zahlungswesen

IMPFUNGEN

Es gibt keine vorgeschriebenen Impfungen. Generell wird empfohlen, die Standardimpfungen zu überprüfen und zu vervollständigen (Tetanus, Diphtherie, Keuchhusten, ggf. auch Polio, Mumps, Masern, Röteln, Influenza und Pneumokokken). Wenn Sie vorhaben, viel in der freien Natur unterwegs zu sein oder einen sehr langen Aufenthalt planen, steigt das Risiko eines Zeckenbisses. Daher sollte eine FSME-Schutzimpfung (Frühsommer-Meningoenzephalitis) durchgeführt werden.

JEDERMANNSRECHT

Das „allemannsretten“ wurde bereits 1957 in das norwegische Gesetz implementiert. Es definiert den Umgang mit der Natur und das Leben im Freien. Sie können sich fast überall frei bewegen. Es gilt sorgsam mit der Natur umzugehen und ihr keinen Schaden zuzufügen. Das „allemannsretten“ betrifft offenes, also unbewirtschaftetes Land: Wälder, Moorland, die Bergregionen sowie die meisten Ufer- und Küstenbereiche. Vom 15. April bis zum 15. September sind offene Feuer in bewaldeten Bereichen verboten.

Kapitel-1-Norwegen-Uebernachten-im-Zelt-am Lagerfeuer-Zwerger-Schoner
Kapitel-1-Norwegen-Luftsprung Petra-Frau-mit-Ford-Oman-rollende-Almhuette-uebernachten-im-Freien-Zwerger-Schoner

ÜBERNACHTEN IM ZELT ODER WOHNMOBIL

Was das Übernachten im Zelt oder Wohnmobil betrifft, gelten folgende Regelungen: Zelten auf offenem Land ist generell erlaubt, sofern Sie einen Abstand von 150 Metern zum nächsten Gebäude einhalten. Nicht erlaubt ist das Zelten auf bewirtschaftetem Land, Parkplätzen und generell in Ortsgebieten. Dauercampen ist ebenso nicht erlaubt, nach zwei Tagen muss der Besucher den Platz wieder verlassen. Mit dem Wohnmobil dürfen Sie in der freien Natur nicht wild campieren. Als Alternative stehen Ihnen Campingplätze sowie eigens ausgewiesene Stellplätze zur Verfügung. Das Hinterlassen von Müll ist strengstens verboten und Toiletten dürfen ausschließlich an Entsorgungsstationen entleert werden. Diese finden Sie auf allen Campingplätzen und vielen Tankstellen.

WICHTIG: Die norwegischen Nationalparks sind vom Jedermannsrecht ausgenommen!

Das Jedermannsrecht wurde in der Vergangenheit oftmals etwas zu „frei“ interpretiert, was ursprünglich kein Problem darstellte. Mit der Zunahme des Tourismus hat sich die Situation teils drastisch geändert, mit weitreichenden Folgen vor allem für Wohnmobilisten. Wo früher noch ein Auge zugedrückt wurde und sich niemand am Anblick eines Hauses auf vier Rädern gestoßen hat, lässt heute ein Verbotsschild keinen Interpretationsspielraum mehr zu.

Kapitel-1-Norwegen-Landschaft-mit-Fluss-Wiesen-im-Vordergrund-Berge-im-Hintergrund-Zwerger-Schoner
Kapitel-1-Norwegen-Abendstimmung-im-Nationalpark-Jotunheimen-Zwerger-Schoner

NATIONALPARKS

Die eindrucksvollsten Landschaftsbilder bekommen Sie in Norwegens „Freiluftmuseen“, den Nationalparks – knapp 40 sind es heute und an die 85 Prozent davon sind Berge. Angefangen hat alles 1962 mit der Gründung des ersten Nationalparks, dem Rondane. Im Fokus stand damals wie heute der Umweltschutzgedanke und damit die Erhaltung der einzigartigen Landschaftsformationen, die Norwegen so besonders machen.

Das Jedermannsrecht wurde in allen norwegischen Nationalparks ausgesetzt. D.h., dass wildes Campieren verboten ist. Das Entzünden von Lagerfeuern wird ebenso größtenteils untersagt. Bitte beachten Sie unbedingt die angebrachten Hinweisschilder. Ansonsten dürfen keine Feuer im Zeitraum zwischen 15. April bis 15. September entzündet werden. Brenngut darf nur vom Boden gesammelt werden. Es dürfen keine Äste oder Zweige von lebenden Bäumen oder Sträuchern entfernt werden. Generell gilt: Kein Feuer in Waldnähe und unterhalb der Baumgrenze! Informationen zu Touren durch die Parks, die Nutzung von bewirtschafteten und unbewirtschafteten Hütten, erhalten Sie über den Norwegischen Wanderverein (DNT): deutsch.dnt.no.

EINREISEBESTIMMUNGEN

VISUM

Norwegen ist kein Mitgliedsstaat der EU, dafür ein Mitglied des Schengener Abkommens. Das bedeutet, dass unter anderem alle Bürger der EU, Schweiz und Liechtenstein ungehindert und ohne Visum nach Norwegen einreisen können, sofern sie sich nicht länger als drei Monate im Land aufhalten. Beim Grenzübertritt wird ein gültiger Reisepass oder Personalausweis, der während der gesamten Aufenthaltsdauer gültig sein muss, benötigt. Einige norwegische Behörden (z.B. Banken) erkennen den Personalausweis nicht an. Wer sich länger als drei Monate in Norwegen aufhält, sollte spätestens zwei Wochen nach der Einreise bei der zuständigen norwegischen Polizeidienststelle vorstellig werden, um sich registrieren zu lassen. Weiterführende Informationen erhalten Sie beim Auswärtigen Amt Deutschland (auswaertiges-amt.de) beziehungsweise beim Österr. Außenministerium (bmeia.gv.at).

Kapitel-2-Norwegen-weiblicher-Troll-mit-Norwegen-Flagge

ZOLL- UND EINFUHRBESTIMMUNGEN


Zollfrei dürfen folgende Waren eingeführt werden


Alkohol und Zigaretten

1 Liter Spirituosen bis 60%, 1,5 Liter Wein, 2 Liter Bier sowie 200 Zigaretten oder 250g andere Tabakwaren, 200 Blatt Zigarettenpapier.
Tipp: Die Freimenge für Spirituosen und Tabakprodukte kann in 1,5 Liter Wein bzw. Bier geändert werden. Auf toll.no/en – unter Service – finden Sie die Norwegische-Zoll-App, mit der Sie beliebige Kombinationen zusammenstellen können. Generell dürfen Alkohol und Tabak nur von Personen über 18 Jahren eingeführt werden, Alkoholika mit über 22% von Personen über 20 Jahren. Spirituosen mit einem Alkoholgehalt von mehr als 60% gelten als Suchtmittel.


Geldmittel

Sollten Sie mehr als 25.000 NOK (Landes- und Fremdwährung) einführen, sind diese – ohne das Anfallen von Gebühren – registrierungspflichtig. Tierische Produkte Insgesamt dürfen 10kg Fleisch, Milch, Käse, Eier, etc. importiert werden, sofern sie aus dem EWR stammen, ansonsten benötigen Sie ein Gesundheitszertifikat.


Waren des persönlichen Bedarfs

Persönliche Gegenstände und Reiseartikel dürfen eingeführt werden, wenn Sie diese bei der Ausreise wieder ausführen.


Ohne Sondergenehmigung ist die Einfuhr folgender Produkte verboten

Drogen, Giftstoffe, Arzneimittel (außer geringe Mengen für den persönlichen Bedarf), Alkohol mit mehr als 60% Alkoholgehalt (gilt als Suchtmittel), Waffen, Munition, Feuerwerkskörper, Kartoffeln, Tiere, Fleisch und Fleischwaren bzw. Milch und Milcherzeugnisse (von Staaten außerhalb des EWR). Gefährdete Tier- und Pflanzenarten dürfen weder ein- noch ausgeführt werden.

Kapitel-2-Norwegen-Faehre-bei-Sonnenuntergang-auf-Fjord

MITNAHME VON HAUSTIEREN

Das Tier muss einen Mikrochip haben. Tätowierungen werden nur noch unter bestimmten Umständen (gut lesbar, vor dem 3. Juli 2011 tätowiert) akzeptiert und die Identitätsnummer muss in allen Dokumenten angegeben sein. Ebenso ist eine Tollwutimpfung notwendig, die seit mindestens 21 Tagen bestehen muss. Innerhalb von 1-5 Tagen vor der Einreise müssen Hunde gegen Bandwurmbefall behandelt worden sein. Einige Hunderassen, wie beispielsweise Pit Bull Terrier, sind in Norwegen verboten.

ANREISE UND UNTERWEGS

ANREISE UND UNTERWEGS

Norwegen ist ohne Fahrzeug PKW, Wohnmobil/-wagen oder Motorrad kaum zu erkunden. Aufgrund hoher Mietpreise für Leihautos rentiert sich aber die lange Anreise mit dem eigenen Fahrzeug, trotz erheblicher Spritpreise. Die Fähren sind meist riesig, dennoch empfehlen wir eine Reservierung. Ab einer Fahrzeuggesamtlänge von über sechs Metern steigen die Preise deutlich an. Genaue Preise und Infos finden Sie bequem auf directferries.de.

Über die Vogelfluglinie

Die Route führt von Puttgarden über Rødbyhavn und Göteborg nach Oslo. Die Fähren von Puttgarden nach Rødbyhavn sind relativ günstig, fahren häufig und benötigen 45 Minuten. Sie haben nun zwei Möglichkeiten: mit der Fähre von Helsingør nach Helsingborg oder über die Öresundbrücke von Kopenhagen nach Malmö. Die restliche Strecke verläuft über Straßen. Um Oslo zu erreichen, müssen Sie jedoch eine 900km lange Autofahrt durch Dänemark und Schweden in Kauf nehmen.

Über den Westen Deutschlands – von Kiel nach Oslo

Die ideale Route, um Südnorwegen zu erreichen. Sie sparen sich die lange Anfahrt über Straßen, Brücken oder andere Fähren und erreichen Oslo in ca. 20 Stunden. Alleine die Bootspassage durch den Oslofjord ist die Schiffsreise wert, wenn die Preise für die Fähre auch erheblich sind – aber dafür starten Sie entspannt in Oslo.

Über den Osten Deutschlands

Die Fähren setzen täglich über und sind im Verhältnis preisgünstig. Allerdings erwartet Sie vom südlichsten Zipfel Skandinaviens bis nach Norwegen eine sehr weite und teils mühsame Fahrt. Folgende Fährverbindungen stehen Ihnen zur Auswahl: Rostock-Gedser / Rostock-Trelleborg / Sassnitz-Trelleborg / Travemünde-Trelleborg / Travemünde-Malmö.

Über Dänemark

Diese Variante hat einerseits den Vorteil, dass verschiedene Ziele in Norwegen auf unterschiedlichen Wegen angesteuert werden können und andererseits ist es eine gute Mischung aus Fähren, Brücken und reiner Fahrzeit, die Sie im Auto verbringen. Es gibt in Dänemark zwei große Häfen, die in Frage kommen. Entweder Frederikshavn oder Hirtshals ganz im Norden des Landes gelegen. Eine Vielzahl an Möglichkeiten bietet Ihnen die höchstmögliche Flexibilität: Frederikshavn–Oslo / Hirtshals–Kristiansand / Hirtshals–Stavanger.

Fähren vermeiden

Um ohne Fähre nach Norwegen zu gelangen, müssen Sie zwei Brücken benutzen: Die Storebælt-Brücke bei Nyborg und die Öresundbrücke zwischen Kopenhagen und Malmö.

Kapitel-3-Anreise und unterwegs-Panorama-Herbstlandschaft-Nordnorwegen-Zwerger-Schoner

DER SCHNELLSTE WEG NACH NORDNORWEGEN

Die Lofoten und das Nordkap zählen mit zu den beliebtesten Reisezielen Norwegens. Wenn es auch Sie in den nördlichen Teil des Landes zieht, erfolgt die Anreise am besten über Schweden, weil Sie dort deutlich schneller vorankommen. Um Schweden zu durchqueren haben Sie zwei Möglichkeiten: Über Stockholm mit besseren Straßen, dafür etwas weiter oder über den Inlandsvägen, der landschaftlich reizvoller ist. Um auf die Lofoten zu kommen, queren Sie am besten nach Mo i Rana und nehmen dann die Fähre von Bodø auf die Lofoten. Alternativ können Sie über Kiruna nach Bjerkvik und von dort auf die Lofoten, Vesterålen oder Senja reisen. Wenn Ihr Ziel das Nordkap ist, führt der schnellste Weg über Stockholm und Luleå, weiter nach Muonio in Finnland und schließlich über Alta in Norwegen ans Nordkap. Alternativ bietet sich auch Finnland an: Von Turku – wo die meisten Fähren anlegen – über Oulu nach Muonio und Alta ans Nordkap.

HURTIGRUTEN

Die Schiffe der Hurtigruten, der traditionellen Postschifflinie, befördern heutzutage neben Paketen, Briefen und Waren auch Touristen von Bergen nach Kirkenes in sechs Tagen. Die Liegezeiten sind so gewählt, dass sich Landausflüge an touristisch bedeutsamen Orten problemlos ausgehen. Auf diese Weise lernen Sie einige der schönsten Plätze Norwegens auf entspanntem Wege kennen. Die Schiffsreise hat ganzjährig Saison und zu jeder Jahreszeit ihren Charme. Im Frühling erleben Sie Bergen schon sommerlich, während sich Kirkenes noch winterlich präsentiert. Im Sommer können Sie die Mitternachtssonne, im Herbst das bunte Farbenspiel und im Winter die Polarlichter genießen. Genaue Fahrpläne, Stationen, Aufenthaltsdauer, Landausflüge und Touren finden Sie auf hurtigruten.de.

Kapitel-3-Nordkap-mit-Globus-am-Felsen-Zwerger-Schoner
Kapitel-3-Luftaufnahme-Leuchtturm-am-Nordkap-Zwerger-Schoner

UNTERWEGS IN NORWEGEN

Das Straßennetz ist mittlerweile sehr gut ausgebaut. Die Abschnitte, die noch nicht über Brücken oder Tunnels für den Verkehr erschlossen sind, werden durch Fähren ergänzt. Tankstellen gibt es reichlich, nur im Norden können auch mal 100km zwischen der letzten und der nächsten Zapfsäule liegen.
Tipp: Wenn Sie Norwegen mit dem Wohnmobil bereisen, müssen Sie unbedingt einen Adapter für Ihre Gasflaschen mitführen, da die Anschlüsse nicht kompatibel sind. Ebenso sollten Sie, falls Sie am Campingplatz Strom für die Kabine benötigen, zwei- und dreipolige Stromkabel dabeihaben. Norwegen gilt generell als teures Reiseland. Was Spritpreise angeht, liegt es im europäischen Spitzenfeld, mit Preisen um 1,50 Euro für Diesel und 1,70 Euro für Super. Alkohol und Tabakwaren sind ebenfalls kostspieliger, nämlich bis zu 50 Prozent teurer.

Öffentliche Verkehrsmittel

Busse fahren nahezu in alle Städte, selbst in die kleinsten, wenn auch nur selten. Wenn Sie unabhängig sein wollen und etwas abgelegene Ziele ansteuern möchten, kommen Sie mit dem öffentlichen Verkehrsnetz schnell an die Grenzen. Eine wunderschöne Zugstrecke von Oslo nach Bergen erfreut sich größter Beliebtheit, andere Zugverbindungen sind kaum erwähnenswert.

Bompenger – Norwegens Mautstraßen

Autofahrer müssen in Norwegen teilweise Mautgebühren bezahlen. Automatisierte Mautstationen registrieren bei der Durchfahrt das Kennzeichen des Fahrzeugs. Die anfallenden Gebühren werden dem Fahrzeughalter per Post in Rechnung gestellt.
Für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen gilt Mautchip- Pflicht. Auf autopass.no/de/Mautgesellschaften können Sie den Chip beantragen, der Ihnen dann per Post zugesandt wird. Diese Variante ist auch dann sinnvoll, wenn Sie länger als zwei Monate in Norwegen unterwegs sind oder regelmäßig das Land bereisen.

Bomveien

Bomveien sind ein Wegenetz aus meist unasphaltierten Straßen, die weite Teile Norwegens durchziehen. Die Gebühren für deren Benutzung werden direkt bar an einem kleinen Mauthäuschen entrichtet. Bei privaten Gebirgsstraßen füllen Sie vor Ort ein Formular aus. Das Original werfen Sie zusammen mit der Gebühr in die vorgesehene Box. Den Durchschlag bringen Sie sichtbar hinter der Windschutzscheibe an.

KLIMA UND REISEZEIT

KLIMA

Die enorme Ausdehnung, Nord-Süd über eine Luftlinie von 1.760km, und die geographischen Gegebenheiten mit hohen Bergen, tiefen Fjorden, Gletschern und Küsten bedingen ein sehr unterschiedliches Klima. Aufgrund des warmen Golfstromes ist es aber deutlich milder, als in anderen Ländern ähnlich nördlicher Lage. Er sorgt auch für ganzjährig eisfreie Küstenregionen. Mitten durch Norwegen zieht das Skandinavische Gebirge (die Skanden), das mit einer Höhe bis zu 2.500m großen Einfluss auf Wetter und Klima hat.

Die Berge teilen Norwegen quasi in die wärmere, feuchtere Küstenregion und die kältere, dafür trockenere kontinentale Region im Landesinneren. Die dichten Wolken, die vom Atlantik kommen, stauen sich an den Skanden, regnen dort ab und verursachen vor allem an der Südwestküste extrem viel Niederschlag. Das ist auch die Erklärung dafür, weshalb Bergen mit einer Niederschlagsmenge von bis zu 3.000mm pro Jahr, zu einer der niederschlagreichsten Städte Europas zählt. Während im Sommer das Wetter im Osten sehr stabil ist, zeigt sich der Westen wechselhaft.

Im Osten kommt das kontinentale Klima, mit warmen Sommern und kalten Wintern, zu tragen. Temperaturen von +30°C und bis zu -40°C sind in dieser Region normal. Hier ein kleiner Vergleich: Während im Mai der Süden Durchschnittstemperaturen um die 14°C aufweist, sind es im Norden gerade einmal 6°C. Tendenziell fällt am meisten Niederschlag im Herbst und Winter, am wenigsten im Mai und Juni.

Durchschnittliche Temperaturen: Sommer Süden 14 bis 17°C | Sommer Norden 12 bis 15°C | Winter Norden 2 bis -8°C | Winter Süden 5 bis 8°C

BESTE REISEZEIT

Die beste Reisezeit hängt davon ab, was Sie in Norwegen planen und erleben wollen. Die Hauptreisezeit ist Juli und August, was aber nicht unbedingt heißt, dass diese beiden Monate für Reisen generell am besten sind. Lange Tage und warme Temperaturen sprechen dafür. Allerdings wird Norwegen als Reiseziel immer beliebter, der Tourismus boomt und in den Sommermonaten ist in manchen Regionen, wie auf den Lofoten, extrem viel los. Viele Unterkünfte sind ausgebucht, beliebte Campingplätze überfüllt und die Preise ziehen an.

Norwegen im Frühjahr

Frühling

Im Frühling herrscht oft Tauwetter und dementsprechend gilt der April nicht gerade als ideale Reisezeit. Mit dem Grünen der ersten Bäume kann im Süden gegen Ende April gerechnet werden, ab Mai blühen hier die Obstbäume – ein prächtiges Blütenmeer und einmaliges Erlebnis. Je weiter Sie nach Norden reisen, desto später beginnt der Frühling, im Binnenland gegen Mitte Mai, im hohen Norden erst Anfang Juni.

Kapitel-4-bunte-Blumen-am-Ufer-bei-Sonnenuntergang-Sommer-in-Norwegen-Zwerger-Schoner

Sommer

Der Sommer eignet sich für ganz Norwegen: Im Süden und Südwesten ist mit mehr Niederschlag und wechselhafterem Wetter als im Osten und Norden zu rechnen. Die Mitternachtssonne ab dem Polarkreis und die langen Tage sind für Outdoor-Aktivitäten perfekt. Für das nördliche Norwegen sind die Sommermonate ideal. Allerdings können Mücken und andere lästige Blutsauger in manchen Regionen zur Plage werden.

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Herbst

Auch der Herbst hat seine Vorzüge. Im frühen Herbst beginnt ein eindrucksvolles Farbenspektakel, wenn Laub, Moose und Flechten in den unterschiedlichsten Farben leuchten. Die schönste Zeit dafür ist in höheren Lagen Anfang September, in tieferen Mitte bis Ende September. Gegen Mitte Oktober sind die meisten Bäume aber schon kahl, das Wetter wechselhaft und der erste Schnee kann fallen.

Kapitel-4-Haus-in-Reine-am-Ufer-mit-Eisschollen-Winter-in-Norwegen-Zwerger-Schoner

Winter

Im Hochwinter sind die Nächte extrem lang sind. Nördlich des Polarkreises kommt die Sonne dann nicht über den Horizont. In den späteren Wintermonaten gibt es dafür lange Sonnenauf- & untergängen und traumhafte Schneebedingungen. Sie müssen auf teils eisige Temperaturen eingestellt sein. Dafür haben die Nordlichter Hochsaison, je weiter nördlich, desto häufiger und intensiver!

OUTDOOR AKTIVITÄTEN

WANDERN IN NORWEGEN

Norwegen verfügt über eine unglaubliche Vielfalt an einzigartigen Wandergebieten durch traumhafte Landschaften und Naturschönheiten und zählt zu den beliebtesten Regionen, die auf Schusters Rappen erkundet werden können. Wie bei allen Wanderungen erhöht eine gute Planung den Genuss und die Sicherheit. Der wohl wichtigste Punkt: Überfordern Sie sich nicht und wählen Sie eine Tour, die Ihrem Können, Ihrer Kondition und Ihrer Erfahrung entspricht. Das Wetter in Norwegen schlägt oft schnell und ohne Vorwarnung um. Wind- und Regenkleidung sind auch auf kurzen Wanderungen, selbst wenn Sie bei Sonnenschein starten, notwendig. Informieren Sie sich am besten vorab über den Wetterbericht, das kann Sie vor bösen Überraschungen bewahren.

Achten Sie auf das passende Schuhwerk und packen Sie Ihren Rucksack nicht zu schwer. Bei längeren Wanderungen sollten Sie immer Karte und Kompass dabeihaben, um sich an unübersichtlichen Stellen oder im Nebel orientieren zu können. Auch, wenn Übernachtungen in Hütten geplant sind, ist ein Biwaksack kein Fehler, ebenso wie ein kleines Erste-Hilfe-Set.

Wenn Sie detaillierte Informationen zu einzelnen Touren, deren Planung oder Übernachtungsmöglichkeiten in den jeweiligen Wandergebieten benötigen, empfehlen wir Ihnen den Norwegischen Wanderverein – den norske Turistforening (DNT). Es besteht die Möglichkeit, ein Mitglied des DNT zu werden, um zum Beispiel Vergünstigungen bei Hüttenübernachtungen oder Ermäßigungen beim Erwerb von Kartenmaterial oder Tourenausrüstung zu bekommen. Der Mitgliedsbeitrag hat sich bereits nach drei Übernachtungen amortisiert (Jahresmitgliedschaft für Erwachsene ca. 660 NOK ca. 65 Euro) und Sie unterstützen damit auch die wichtige Naturschutzarbeit des DNT. Noch ausführlichere Informationen erhalten Sie hier: deutsch.dnt.no

Preikestolen Norwegen Zwerger-Schoner Fotografie

FISCHEN

Mit sogenannten Angelscheinen „Fiskekort“ kann in nahezu jedem Gewässer geangelt werden. Die Scheine sind recht günstig (ab ca. 100 NOK, 10 Euro) und können ganz unkompliziert in Lebensmittelläden und Sportgeschäften, an Tankstellen und Campingplätzen oder an Briefkästen, die direkt am Gewässer platziert sind, erworben werden. An manchen Orten können Sie auch per SMS oder online auf iniatur.no die Erlaubnis zum Fischen einholen. In den Fjorden, entlang der Küste und auch an dem einen oder anderen Binnengewässer darf sogar ohne Angelschein gefischt werden. Der Fischbestand an Norwegens Küsten ist rückläufig, daher gelten spezielle Regelungen für ausländische Sportangler: Es darf ausschließlich Handausrüstung verwendet werden (keine Netze, Reusen oder Langleinen), gefangener Fisch darf nicht verkauft und Königskrabben dürfen nicht ohne Sondererlaubnis gefangen werden. Für alle Angler gilt: Schonmaße sind zu respektieren und bei Fischzuchtanlagen ist ein Mindestabstand von 100m vorgeschrieben.

Wichtig: Lebend Köder sind in Norwegen strikt verboten!

Wenn man über Fischen spricht, kommt man nicht umhin, den Lachsparasiten „Gyrodactylus salaris“ zu erwähnen. Der Parasit fügt den Lachsbeständen drastische Verluste zu. Viele Maßnahmen, um den Parasiten vollständig auszurotten, führen inzwischen zum Erfolg. Beim Angeln sind folgende wichtige Vorschriften zu beachten: Die gesamte Angelausrüstung, inklusive Stiefel und Boote, die Sie im Flusslauf verwenden, muss anschließend desinfiziert werden. Bevor alle Utensilien nicht vollständig getrocknet sind, dürfen sie nicht mit anderen Gewässern in Kontakt kommen, da die Gefahr einer Verbreitung des Parasiten besteht. Dasselbe gilt für Wassersport (beispielsweise Kajak). Auch hier muss das Equipment zur Gänze desinfiziert und getrocknet werden. In akuten Bekämpfungszonen, die in norwegischen Gewässern eingerichtet worden sind, darf – bis auf Widerruf – weder geangelt noch Wassersport betrieben werden.

Ausfuhrquote für Fisch und Fischprodukte

Ab 2018 sind neue Regelungen für Salzwasserfische geplant, um die Ausfuhr von Fisch nach bestimmten Kriterien zu staffeln. Wenn Sie mindestens sieben Tage am Stück bei einem registrierten touristischen Fischereibetrieb verbringen, dürfen Sie 20kg Fisch ausführen. Der Vorteil liegt darin, dass die genauen Fangzahlen und Fischarten einer Behörde gemeldet werden können. Der Fischbestand ist dadurch besser geschützt und kann langfristig erhalten werden. Trifft das nicht auf Sie zu, ist die Menge auf 10kg beschränkt. Die Mitnahme eines Trophäenfisches ist nicht mehr erlaubt. Süßwasserfische (Lachse, Saiblinge, Forellen, …) sind von den neuen Regelungen nicht betroffen und dürfen ohne Beschränkung ausgeführt werden.

SCHLITTENHUNDE

Ein ganz besonderes Erlebnis im winterlichen Norwegen ist die Fahrt mit einem Hundeschlitten. Angeboten werden Tagesfahrten oder mehrtägige Touren, sogar bis zum Nordkap. Hundeschlittentouren-Anbieter arbeiten oft grenzüberschreitend:  In Norwegen finden Sie unter anderem huskyfarm.de und huskylodge.no, in Schweden Snowtraildogcamp.com und in Finnland akaskero.com. Wenn Sie nicht selbst mit einem Hundegespann unterwegs sein wollen, aber einen bleibenden Eindruck mit nach Hause nehmen möchten, empfehlen wir die Finnmarksløpet zu besuchen. Das nördlichste Hundeschlittenrennen der Welt und das längste Europas. Bis zu 150 „Musher“ und an die 1000 Hunde wagen jedes Jahr dieses waghalsige Abenteuer auf der 200, 600 beziehungsweise 1.200 km langen Strecke. Die Finnmarksløpet findet jedes Jahr am Samstag der 10. Kalenderwoche statt und startet in Alta. Nicht minder beeindruckend ist das Femundløpet, das mit Abstand größte Schlittenhunderennen in Skandinavien, das jährlich (Anfang Februar) in Røros ausgetragen wird.

Kapitel-5-Orca-Familie-mit-jungem-Kalb-in-Norwegen

WALBEOBACHTUNGEN

Mit etwas Glück können Sie an Norwegens Küsten auch schon mal von der Straße aus Orcas beobachten. Ihre Chancen, die eindrucksvollen Meeressäuger zu sehen, steigen aber deutlich an, wenn Sie an einer Walsafari teilnehmen. Einige Regionen bieten sich dafür besonders an. Der Meeresboden vor den Vesterålen fällt relativ schnell auf bis zu 1.000m ab, optimale Bedingungen für Wale, denn diesem Umstand ist der Überfluss an Nahrung zu verdanken. Im Sommer können Sie am häufigsten Pottwale, aber auch Grind-, Zwerg- und Buckelwale sowie Orcas und Delfine beobachten. Zwei Tourenanbieter arbeiten vor Ort: Hvalsafari (whalesafari.no) und Sea Safari Andenes (seasafariandenes.no). Beide bieten eine Walgarantie an. D.h., wenn keine Wale oder Delfine gesichtet werden, können Sie kostenlos an der nächsten Tour mit freien Plätzen teilnehmen.

Der Fischreichtum (vor allem an Heringen) der Lofoten sorgt jedes Jahr im Winter für ein häufiges Vorkommen von Orcas, aber auch Buckel- und – seltener – Finnwalen. Die früher höchste Konzentration an Orcas im Tysfjord nahe bei Narvik ist leider Geschichte, tendenziell wandern sie immer weiter nach Norden Richtung Tromsø und Senja. Von Tromsø aus können Sie beispielsweise mit Arctic Explorers (arcticholidays.org) oder mit Arctic Whale Tours
(arcticwhaletours. com) in See stechen. Auf Senja bietet sich der kleine Ort Hamn i Senja an, um mit den Meeressäugern auf Tuchfühlung zu gehen (hamnisenja.no).

WISSENSWERTES

POLARKREIS

Eine imaginäre Linie und die magische Zahl 66° 33‘55“ begründen den Polarkreis. Er ist dadurch definiert, dass die Sonne an den Tagen der Sonnenwende gerade nicht mehr auf- beziehungsweise untergeht. Allerdings ist die Lage des Polarkreises nicht konstant stationär, da sich die Neigung der Erdachse ständig ändert und mit ihr die tatsächliche Lage des Polarkreises. Dieses Phänomen wird übrigens als „Nutation“ bezeichnet und sorgt für eine beachtliche Schwankungsbreite dieser theoretischen Linie.

MITTERNACHTSSONNE

Nördlich des Polarkreises zieht die Mitternachtssonne jedes Jahr zigtausende Besucher in ihren Bann. Diese Stimmung erzeugt ihre ganz eigene Welt, doch wie entsteht dieses „Naturwunder“?
Der Nordpol neigt sich in der Zeit der Sonne zu, weil die Erdachse nicht senkrecht, sondern in einem Neigungswinkel von ca. 23 Grad zur Erdumlaufbahn steht. Dadurch zeigt der nördliche Teil der Erde quasi Richtung Sonne und diese geht in dem Bereich nicht mehr unter.

NORDLICHTER

Die berühmten Nordlichter, die am Himmel tanzen, gehören mit zu den schönsten Naturschauspielen, die Norwegen zu bieten hat. Die „Aurora Borealis“ kommt aus geografischer Sicht am häufigsten nördlich des Polarkreises vor. Im Hinblick auf die Länge der Nacht, bieten sich Polarlichtbeobachtungen zwischen September und März an.
Statistisch werden Polarlichter seltener im Hochwinter (November bis Januar), häufiger in den anderen Wintermonaten gesichtet und am öftesten in der Region um Tromsø. Fotos bilden Nordlichter meist farblich intensiver ab, als sie mit freiem Auge gesehen werden. Je nach Helligkeit und Intensität reicht das Farbspektrum, das unser Auge wahrnimmt, von fast weiß über blass-grün und grün bis hin zu rot und blau. Da die Sonnenwinde teils sehr schnell über den Himmel huschen, mischen sich die Farben und erscheinen manchmal sogar lila. Aufgrund der Helligkeit des Mondes stehen Ihre Chancen, die tanzenden Lichter zu sehen, in Nächten um den Neumond deutlich besser.

Tipp für Fotos: Was ist bei der Fotografie von Polarlichtern zu bedenken und wie fotografieren Sie diese richtig? Gute Vorbereitung ist die halbe Miete. Zuerst müssen Sie wissen, ob und in welcher Stärke Polarlichter zu erwarten sind. Die Vorhersagen auf gi.alaska.edu/AuroraForecast sind sehr verlässlich. Günstig ist ein klarer Himmel, etwas Mondlicht damit die Landschaft nicht völlig schwarz wird und einen Ort mit möglichst wenig Lichtverschmutzung. (Umgebungslicht und Verkehr. Scheinwerferlicht kann alles zu Nichte machen) – also eine möglichst dunkle Region.

Wie Polarlichter fotografieren?

• Sie brauchen eine moderne Spiegelreflexkamera bzw. spiegellose Systemkamera mit Wechselobjektiv.
• Sie benötigen, aufgrund der langen Belichtungszeiten, ein Stativ.
• Verwenden Sie ein möglichst weitwinkeliges Objektiv, je geringer die Brennweite desto besser.
• Das Objektiv muss sehr lichtstark sein. z.B. 2.8 / 1.8 / 1.4  (Objektivtipp: Sigma ART 20mm 1.4  oder Sigma ART 18-35mm 1.8)
• Schalten sie jede Automatik ab und arbeiten sie mit manueller Einstellung.
• Für gute Ergebnisse unbedingt im RAW-Format fotografieren.

• Fokussieren Sie nun manuell auf ein sichtbares Objekt in maximaler Distanz, z. B. auf einen hellen Stern.
• Öffnen Sie die Blende maximal, um viel Licht einzufangen.
• Beginnen Sie mit hohem ISO-Wert (1600 oder mehr) und 30 Sekunden Belichtungszeit.
• Je nach Ergebnis können Sie ISO-Wert und Belichtungszeit reduzieren. (Hängt sehr von der Helligkeit der Lichter ab).
• Je kürzer sie im Endeffekt belichten können desto besser. Zu lange Belichtungen wirken verwaschen wenn sich die Aurora schnell bewegt.

FLORA

Alle Pflanzen in Norwegen haben etwas gemeinsam: Sie bevorzugen die Feuchtigkeit und sind gegenüber Frost unempfindlich. Ein Phänomen, das auf die Eiszeit zurückzuführen ist. Das ist auch der Grund, warum in diesem sonst so vielseitigen Land, nur etwa 2000 unterschiedliche Pflanzenarten wachsen. In sonnigen Regionen, speziell in Hanglage entlang der Fjorde bis ins Landesinnere, strahlt beispielsweise das Weidenröschen mit dem Sonnenhut um die Wette. Für alle Beerenliebhaber unter Ihnen: Sie werden hier im Hinblick auf Walderdbeeren, Preiselbeeren, Moltebeeren und Blaubeeren mehr als fündig. Pilze haben im August Hochsaison. Im Landesinneren präsentiert sich das Land recht windgeschützt. Das begünstigt wiederum das Vorkommen von Obstbäumen (Apfel und Kirsche). Der Süden des Landes beherbergt vermehrt Vertreter der Laubbäume (Birke, Ulme, …), während die Wälder im Norden weitgehend aus Nadelbäumen (Fichte, Kiefer, …) bestehen. Ganz anders präsentiert sich Norwegens Flora oberhalb der bewaldeten Fjordhänge. Hier erstreckt sich das waldlose Hochfjell, wo Flechten, Moose und Polarweiden die Landschaft prägen.

Kapitel-5-Rentier-in-freier-Wildbahn-Fauna-Norwegen-Zwerger-Schoner
Kapitel-5-Bluete-Preiselbeeren-Flora-Norwegen-Zwerger-Schoner

FAUNA

Der wohl bekannteste Vertreter der norwegischen Tierwelt ist das Rentier. Früher wurde es von den Samen gejagt, später domestiziert und auch heute noch gezüchtet. Es ist ein besonders imposanter Anblick, wenn die großen Herden durch die weiten Landschaften ziehen. Vielleicht entdecken Sie ja irgendwo dazwischen den einen oder anderen Schneehasen, der sich auf der Flucht vor einem Polarfuchs befindet. Wenn Sie in den DovrefjellSunndalsfjella-Nationalpark fahren, werden Sie dort mit etwas Glück die außergewöhnlichen Moschusochsen entdecken. Sie wurden vor einigen Jahrzehnten aus Grönland importiert und hier ausgewildert. Ihr Bestand ist seither stetig gewachsen. Heute leben im Nationalpark über 200 Moschusochsen. In den norwegischen Wäldern fühlen sich aber auch Elche, deren Bestand sich in den letzten Jahren deutlich vermehrt hat, wohl. Und was wäre Norwegen ohne seine entzückenden Papageientaucher? Das Land ist generell für seinen Artenreichtum an Vögeln bekannt. Es gibt mehrere Vogelinseln, die bekannteste unter ihnen ist „Runde“. Aber auch einige Raubtiere, wie Bären, Wölfe oder Luchse bevölkern vor allem die Wälder. Sie gelten als scheu und meiden Menschen. Wenn Sie dennoch sichergehen möchten, machen Sie sich bei Wanderungen (vor allem im Wald) durch Geräusche bemerkbar, um die Tiere nicht zu überraschen bzw. zu erschrecken.

Moskito

MÜCKEN – Eine Begegnung, die unter die Haut geht!

Die Mückendichte in Norwegen ist regional sehr unterschiedlich: Berge und Fjorde sind fast mückenfrei, das Landesinnere oft mückengeplagt. Die fiesen kleinen Blutsauger schlüpfen ab Mitte Juni. Dafür kehrt ab September wieder Ruhe ein. Feuchte Landschaftsabschnitte mit stehenden Gewässern und wenig Wind werden von den lästigen Insekten für ihre Eiablage bevorzugt. Daher den Schlafplatz mit Bedacht wählen.

Was hilft nun in der Praxis? Der beste Schutz vor Mücken ist die richtige Kleidung: lange Hosen, langärmelige Oberbekleidung und ein Hut – eventuell mit Moskitonetz. Wer die Chemiekeule bevorzugt, sollte bedenken, dass die Mücken in Norwegen keine Krankheiten, wie Malaria oder Dengue-Fieber übertragen, die Mittel aber teils hochgiftig sind. Je höher der DEET-Gehalt, desto wirksamer, aber ungesünder sind sie im Allgemeinen. Nach unserer Erfahrung wirken Sprays mit Citronella oder diverses Räucherwerk kaum. Wer mit dem Wohnmobil reist, sollte darauf achten, dass an der Tür und an den Fenstern Moskitonetze angebracht sind. Gegen die kleinen Gnitzen, die unangenehm brennende und stark juckende Stiche verursachen und von einem Moskitonetz nicht aufzuhalten sind, helfen Mückenstecker. Welche Auswirkungen das neurotoxische Gas auf den menschlichen Organismus hat, ist nicht ausreichend bekannt. Von einer Daueranwendung wird daher abgeraten. Gegen den Juckreiz bei vereinzelten Mückenstichen können Gels oder Cremen (Fenistil) helfen, bei vielen Stichen und intensivem Juckreiz ein Antihistaminikum, das eingenommen wird (Cetirizin).

DIE SAMEN

Die ca. 70.000 Ureinwohner Lapplands / Fennoskandinaviens lebten früher nomadisch. Heute führen sie einen meist modernen Lebensstil. Dennoch sind viele Samen der traditionellen Rentierzucht treu geblieben. Die frühere Bezeichnung „Lappen“ wird heute nicht mehr verwendet und bewusst gemieden. In einigen samischen Dialekten wird der Begriff noch synonym für Rentierzüchter gebraucht. Ansonsten wird das Verwenden des veralteten Ausdruckes als Respektlosigkeit angesehen.

Die beiden Städte Karasjok und Kautokeino gelten als Hochburgen der Samen. Sehenswert ist das Sami Nationalmuseum in Karasjok mit historischen Kleidungsstücken, Werkzeugen und anderen Artefakten. Nutzen Sie auch die Gelegenheit, die Samen und ihre spannende Geschichte bei traditionellen Festen näher kennenzulernen. Während der „Samischen Woche“ in Tromsø, die immer Anfang Februar (6. Februar: Nationalfeiertag der Samen) stattfindet, können Sie die Sami in ihren farbenfrohen Trachten bewundern und ihren weltberühmten Gesang, den „Joik“ hören. U Der krönende Abschluss dieser jährlichen Festwoche ist das Rentierrennen durch die Innenstadt von Tromsø.

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DIE WIKINGER

Die Norweger gelten als direkte Nachfahren der Wikinger. Ihr Pioniergeist, ihre Unerschrockenheit und ihr Mut, aber auch ihre brutalen und blutrünstigen Raubzüge, machten sie weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt.
Ihr umfangreiches Wissen über den Schiffsbau öffnete ihnen die Tore zu ihren Eroberungsfahrten in ferne, unbekannte Länder. Und so eroberten sie nicht nur Teile Englands und der Normandie/Bretagne, sondern versetzen sogar Mittelmeerstaaten in Angst und Schrecken. Die Wikinger waren aber auch für ihre Poesie, Schnitz- und Schmiedekunst bekannt. Sie besaßen den Ruf, ausgesprochen gute Geschichtenerzähler zu sein und das kulturelle Leben war hoch entwickelt. Frauen genossen ein hohes Ansehen, was zu dieser Zeit in Europa die Ausnahme war. Sie konnten sich sogar scheiden lassen, ohne dadurch ihren ganzen Besitz zu verlieren.

Den  Nordmännern auf der Spur

Heute halten zahlreiche Museen die Geschichte der Wikinger lebendig. Einen besonders guten Einblick in das Leben der Nordmänner bietet das einzigartige Wikingermuseum in Borg auf den Lofoten. Archäologische Fundstücke, ein originales Langhaus und ein typisches Wikingerboot wären schon Grund genug für einen Besuch. Das Besondere an diesem Museum: Sie können wirklich in das alte Leben eintauchen, Handwerksvorführungen versetzen Sie in längst vergangene Zeiten, hier wird geschmiedet, gewoben, gekocht … Perfekt, um mit allen Sinnen mehr über die Wikinger zu erfahren! Im berühmten Wikingerschiffmuseum in Oslo sind die am besten erhaltenen Wikingerschiffe der Welt zu sehen. Sie wurden in Häuptlingsgräbern aus dem 9. Jahrhundert gefunden. Auch die wertvollen Grabbeigaben sind hier ausgestellt. Ganz im Norden des Landes, in Alta, erzählen Felsritzungen viel über das Leben der Menschen aus längst vergangenen Zeiten. Die Felsritzungen sind über eine sehr lange Periode entstanden – von vor 7.000 bis vor 2.000 Jahren – und lassen viele Rückschlüsse auf Entwicklungen und Veränderungen zu.

WALFANG

Der große schwarze Fleck in der Geschichte – und leider auch in der Gegenwart des Landes – ist und bleibt der Walfang. Er hat eine lange Tradition und geht bis auf die Zeit der Wikinger, im 9. Jahrhundert, zurück. Doch das Argument einer „kulturellen Tradition“ will so gar nicht in das Bild eines der modernsten und reichsten Länder unserer Erde passen. Norwegen ist nach wie vor das aktivste Land in punkto Walfang, noch vor Japan und Island. Und das, obwohl dieser seit 1986 offiziell verboten worden ist. Die Internationale Walfangkommission (IWC) kann trotz dieser Missachtungen nicht handeln, sondern nur die betroffenen Länder ermahnen. Das mag zwar dem Image schaden, nicht jedoch den Umsätzen, die das exportierte Walfleisch mit sich bringt. In Norwegen sind es vor allem Minkwale (Höchstwert von 1.286 Tieren im Jahr 2015), die auf der Abschussliste stehen.