WAS DÜRFEN BILDER KOSTEN?

[Thema: Bildhonorar berechnen] 
Du liebst es zu fotografieren, du bloggst, du zeigst deine Fotos auf Instagram, 500px & Co? Du hast richtig urgeile Bilder im Kasten und schon Kaufanfragen bekommen? Großartig! Aber was verlangen? Keine leichte Frage… In diesem Beitrag stellen wir dir einen Bildhonorar-Rechner vor. Er kann dir helfen, den Wert deiner Fotografie herauszufinden. Und wir haben noch eine Empfehlung dazu, die du dabei beachten solltest.

Vesteralen NorwegenVesteralen | Norwegen | Bild aus der Live Multivisonsshow „EUROPAS HOHER NORDEN“

Der vorgestellte Honorarrechner stammt vom Rechtsschutz-Verband der Fotografen Österreichs, RSV. Es ist aber keine verbindliche Tarifliste, sondern kann dir helfen, ein Wertgefühl zu entwickeln. Er soll dich unterstützen, den individuellen Preis deiner Arbeit herauszufinden und festzulegen. 

Die Berechnung erfolgt in 3 Schritten:

  1. Wofür wird dein Bild verwendet?
  2.  In welcher Auflage, Bildgröße, ..
  3. Gibt es Besonderheiten in der Verwendung z.B.: Titelseite, nationale oder internationale Nutzung, usw….

Zum Abschluss erhältst du eine Summe, an der du dich orientieren kannst. Nun musst du herausfinden, ob dein Bild den Preis einbringen kann. Ein zweischneidiges Schwert. Verlangst du zuviel, hörst du vom Kunden vermutlich nichts mehr. Verlangst du zu wenig, geht dir was durch die Lappen.

Was den Verkauf angeht, ein simpler Tipp: Willst du am Markt für voll genommen werden, folge dem Grundsatz:

VERSCHLEUDERE NIEMALS GUTE ARBEIT!

Und übrigens: Worauf du mit einer klaren Absage reagieren solltest, sind Anfragen nach dem Motto: „Wir möchten dein Bild! Aber nichts dafür bezahlen… Und wir machen ja dann auch Werbung für dich…“

Sofern es keine (echten!) Non-Profit-Projekte sind, die du unterstützen willst, mache klar, dass deine Bilder nicht einfach so aus deiner Kamera fließen. Gute Fotos sind das Ergebnis deiner Erfahrung & Arbeit, keine wertlose Geschenkware. Mit dieser Bitte wird man oft konfrontiert, obwohl sie eigentlich absurd ist. Wer würde im Restaurant fragen: „Bekomme ich bitte ein Steak gratis? Wenn mich wer fragt, dann sage ich auch, dass es gut schmeckt…“

Die Ansicht, daß Fotografie keinen Wert hat, verbreitest du natürlich auch dann selbst, wenn du bei deinem Angebot dumpst. So vermittelst du automatisch, dass dein Können austauschbar und Fotografie nebensächlich ist. Du schadest dir damit selbst und dem Markt generell.


SCHÖNE BILDER GIBT ES WIE SAND AM MEER. IST DEIN BILD „GEWÖHNLICH“ ODER „AUßERGEWÖHNLICH“?

 

Nugget Point NeuseelandNugget Point Lighthouse | Neuseeland

Wie gut ist nun dein Bild? Für die individuelle Preisfindung – wo der Honorar-Rechner eine gute Ausgangsbasis sein kann – ist es nötig dein Bild zu analysieren. Was muss jemand anders tun (und können) um dasselbe Bild anzubieten? Hast du bestimmte Kenntnisse oder Vorbereitungen gebraucht um es zu machen. Oder hast Du nur einen Glückstreffer gelandet?

„Gewöhnliche“ Bilder können den Vorschlag des Honorarrechnung nicht einbringen. Das kann massiven Abschlag bedeuten, bis zu Microstock Niveau.

Wann ist ein Bild „gewöhnlich“?
Ein Bild kann deine Freunde in Entzücken versetzen, auf Facebook  & Insta ganz viele Likes einbringen. Doch wenn es alle halbwegs ambitionierten Fotografierenden auch mit etwas Geschick hinkriegen würden, oder gar bei einer Instagram Hashtagsuche inflationär auftaucht, dann ist es gewöhnlich. In der Reise- und Landschaftsfotografie z.B. all die viel besuchten Top-Locations-Shots.  Solche typischen „Top Hashtag Fotospots“ verkaufen sich schlecht, selbst wenn sie schön sind. Darum geht es überhaupt nicht. Schöne Bilder gibt es wie Sand am Meer, das ist heute ganz gewöhnlich.

Natürlich muss dein Bild so perfekt wie möglich sein. Aber erst, wenn es nicht mehr so ohne weiteres gemacht werden konnte, dann beginnt es außergewöhnlich zu werden. Ob sowas einfach am Bildermarkt zu bekommen ist, ob es leicht gegen ein anderes ersetzbar ist, darauf kommt es an! Und hier kommt dein Geschick ins Spiel. Was hast du dafür tun müssen, welchen Aufwand hast du betrieben. Wie viel Erfahrung, Fachwissen, Kontakte, usw. brauchtest du dafür?

„Außergewöhnliche“ Bilder sind wertvoll und nicht so leicht am Markt zu finden. Kunden, die auf ihrer Suche dein Bild ausgewählt haben, haben ihre Gründe, warum sie exakt dieses Motiv wollen. Ein angemessenes Honorar ist nur fair.

Den Aufwand, der in „außergewöhnlichen“ Bildern steckt, kennt zwar nur die Fotografin oder der Fotograf selbst, doch wird – wer das Werk betrachtet – ihn spüren. Mit der unten verlinkten Honorarfindungs-Grundlage und etwas Fingerspitzengefühl, wird es dir gelingen den passenden Preis festzulegen. Viel Erfolg!

>> Zum Bildhonorar-Rechner <<



Zum Schluß noch ein Ratespiel.

Hier sind vier Bilder, die wir oft verkaufen. Drei erzielen häufig ein überdurchschnittliches Honorar – sind quasi „außergewöhnlich“. Eines nie. Welches?

Du ahnst es schon? Hier ist die Antwort :D

Das Huskyjunge … Die Welt ist überschwemmt von süßen Hundebabys ;)