Nordlicht fotografieren …

… ist nicht schwer. Polarlichter sind etwas Faszinierendes! In unseren Breiten eine Seltenheit, doch im Hohen Norden – nördlich des Polarkreises – an der Tagesordnung. Grundsätzlich leuchten die Aurora das ganze Jahr, bloß, …bei Tageslicht sieht man das halt nicht. ;) Und Tageslicht hat man in den Sommermonaten im Norden praktisch rund um die Uhr. [Mitternachtssonne]  Erst wenn sich der Sommer verabschiedet, und die dunklen Nächte wieder kommen, wird das Himmelsspektakel sichtbar. Was Nordlichter eigentlich sind und wie du sie fotografieren kannst, beschreiben wir in diesem Artikel.

Aurora Borealis – Nordlichter am Stokksnes Beach in Island [Bild aus der Multivision EUROPAS HOHER NORDEN] Meta: 20sek | f/2.8 | ISO 1250 | 14mm | Nikon D750 (14-24 2.8)

Wie entstehen eigentlich Polarlichter?

Die Lichter entstehen dadurch, daß die Sonne elektrische Ladung auf die Erde schleudert. Das Erd-Magnetfeld lenkt die Teilchen zu den Polen ab. Irgendwo dort taucht sie in die Atmosphäre ein und kollidiert mit Luftmolekülen, wodurch sie zu leuchten anfangen. Hauptsächlich grün, aber auch rot und blau. Wenn das Polarlicht stark genug ist, dann sieht man diese Farben auch mit freiem Auge. Also, … Nicht so bunt wie sie im Internet oft gezeigt werden, aber die Fotokamera – und das stimmt natürlich schon –  ist viel, viel subtiler als unser Auge. Sie kann wesentlich mehr darstellen. So ein Foto z.B. belichten wir viele Sekunden lang. Und da kommt klarerweise wesentlich mehr Information zusammen.

Wie Polarlichter fotografieren?

Was ist  zu bedenken und wie fotografierst du Nordlichter? Gute Vorbereitung ist die halbe Miete. Zuerst solltest du wissen, ob und in welcher Stärke Polarlichter zu erwarten sind. Die Vorhersagen auf Service Aurora sind sehr verlässlich. Günstig ist ein klarer Himmel, etwas Mondlicht schadet auch nicht, damit die Landschaft nicht völlig schwarz wird. Und ein Ort mit möglichst wenig Lichtverschmutzung ist günstig. (Umgebungslicht und Verkehr. Scheinwerferlicht kann alles zu Nichte machen) – also eine möglichst dunkle Region.

Suche dir einen Spot mit etwas Vordergrund, viellecht einen See, eine spiegelnde Eisfläche, einen Strand oder ähnliches. Das hat den Vorteil, daß sich das Polarlicht am Bodenetwas  reflektiert, was ein viel schöneres Bild ergibt. Dann kann es schon losgehen.

• Du brauchst eine moderne Spiegelreflexkamera bzw. spiegellose Systemkamera mit Wechselobjektiv.
• Du brauchst aufgrund der langen Belichtungszeiten ein Stativ. Auch ein Fernauslöser schadet nicht, um beim Auslösen nicht an der Kamera zu wackeln.
• Verwende ein möglichst weitwinkeliges Objektiv, je geringer die Brennweite desto besser.
• Das Objektiv muss sehr lichtstark sein. z.B. 2.8 / 1.8 / 1.4  (Objektivtipp: Sigma ART 20mm 1.4  oder Sigma ART 18-35mm 1.8)
• Arbeite mit manueller Einstellung.
•Unbedingt im RAW-Format fotografieren.

• Fokussiere manuell auf ein sichtbares Objekt in maximaler Distanz, z. B. auf einen hellen Stern. Wie du dabei an besten vorgehst erfährst du hier.
• Öffne die Blende maximal, um viel Licht einzufangen.
• Beginne mit hohem ISO-Wert (1600 oder mehr) und 30 Sekunden Belichtungszeit.
• Je nach Ergebnis kannst du die ISO-Wert und Belichtungszeit reduzieren. (Hängt sehr von der Helligkeit der Lichter ab).
• Je kürzer du im Endeffekt belichtest, desto besser. Zu lange Belichtungen wirken verwaschen wenn sich die Aurora schnell bewegt.

Wenn du noch tiefer in die Materie eindringen willst, können wir dir diese Seite sehr empfehlen: https://nightskypix.com/how-to-photograph-the-northern-lights/

VIEL ERFOLG!
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Dieses Bild ist nicht am Jökülsrlon entstanden , sondern etwas weiter östlich bei Stokksnes